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Endlich anfangen: Deine allererste (Espresso-) Meditation

Aktualisiert: 23. Juli 2020

Wenn wir an Meditation denken, sehen wir wahrscheinlich jemanden in einer sehr ruhigen Umgebung auf einem Kissen im Lotussitz sitzen. Der Meditierende rührt sich stundenlang nicht und scheint selig zu sein. Für uns selbst erscheint das unerreichbar.

Ich dachte das jedenfalls früher. Als ich begann, mich für Meditation zu interessieren, habe ich mir ein Buch darüber gekauft und nach wenigen Seiten in die Ecke gepfeffert. Warum? Da stand, wenn ich nicht jeden Tag mindestens eine Stunde meditieren würde, hätte das ganze keinen Sinn. Für eine Neueinsteigerin wie mich nicht gerade ermutigend. Und außerdem wusste ich gar nicht genau, wie das eigentlich geht, das Meditieren.

  • Was macht man? Was nicht?

  • Was denkt man? Was nicht?

  • Was soll ich fühlen? Was nicht?

  • Was kann ich erwarten? Was nicht?

  • Was, wenn ich eine Stunde jeden Tag nicht schaffe?

Mein Weg zur Meditation

Puh, ganz schön viele Hürden und vielleicht auch negative Glaubenssätze. Zwischen dem „Das Buch in die Ecke werfen“ und meinem ersten Meditationsversuch ist dann noch einige Zeit verstrichen. Mich hat das Thema aber irgendwie nicht mehr losgelassen. Ich wollte „das“ auch haben. Es klang so toll, so traumhaft schön, genau das, von dem ich dachte, dass es mir helfen konnte. Ich war alleinerziehende Mutter, hatte einen Job, mein Beziehungsstatus war „kompliziert“. Ich hatte ständig Kopfschmerzen, mir ging es mies, ich war erschöpft und hatte keine Ahnung, was zu tun ist. Dafür hatte ich aber viel Hoffnung, dass Meditation, mir helfen konnte – was auch immer es ist. Ein Bekannter gab mir dann eine CD mit einer angeleiteten Achtsamkeitsmeditation, dem Body Scan. Ich hatte überraschend schnell einen Platz in einer Eltern-Kind-Kur im Schwarzwald bekommen (Danke, liebes Universum!). Dort setzte ich mich still auf den Boden und lauschte der CD. Es hat sehr, sehr lange gedauert, bis ich die ganze Meditation (ca. ¾ Stunde) tatsächlich einmal komplett mitgemacht habe, ohne dabei einzuschlafen. Ich war sehr erschöpft und müde. Ich habe also meditiert. Und es war gar nicht so schwer, wie ich anfangs dachte. Aber eben auch ganz anders als ich es mir vorgestellt hatte.


Mit Klick auf das Bild kannst du dir die Anleitung herunterladen.

Übung: Espresso-Meditation

Du willst auch endlich anfangen zu meditieren? Dann habe ich hier eine wunderbare Meditationsübung zum Einstieg – (nicht nur) für Espresso-Liebhaber. Du kannst Dir auch ein anderes (kleines) Getränk aussuchen. Vielleicht magst Du lieber Ingwer-Shots? Es ist Dir überlassen.

Lies Dir die folgende Anleitung erst einmal durch, damit Du Dich dann voll und ganz auf das Wesentliche konzentrieren kannst.

1. Bereite Dir einen Espresso zu und setze Dich an einen Ort, an dem Du ca. drei Minuten ungestört und aufrecht sitzen kannst. Natürlich hast Du Deinen Espresso mit einem kleinen Löffel dabei.

2. Die kommenden drei Minuten widmest Du Dich voll und ganz Deinem Espresso. Benutze dabei alle Sinne:

  • Schaue auf die Tasse. Welche Farbe hat Dein Espresso. Gibt es Crema oder einen Klecks Milchschaum?

  • Nimm den Löffel in die Hand und rühre damit Deinen Espresso um. Verändert er sich? Entstehen vielleicht kleine Wirbel?

  • Nimm etwas Espresso auf den Löffel und lass ihn sanft zurück in die Tasse gleiten. Schaue den Tropfen beim Fallen zu. Hörst Du das sanfte Plätschern?

  • Umfasse die Tasse mit Deinen Händen. Spüre die Wärme. Ist es Dir zu heiß? Ist es ein angenehm warmes Gefühl?

  • Führe die Tasse zu Dir und rieche am Espresso. Schließe dafür gerne Deine Augen. Wonach riecht Dein Getränk? Weckt der Geruch Erinnerungen in Dir?

  • Nimm nun einen winzig kleinen Schluck Espresso und lass ihn für einen kurzen Moment lang in Deinem Mund. Spüre die Wärme, nimm den Geschmack wahr. Lass ihn langsam deine Kehle hinunterlaufen.

  • Wiederhole diese achtsamen kleinen Schlucke, bis Deine Espressotasse leer ist. Gerne mit geschlossenen Augen, wenn Du dich dabei wohlfühlst.

  • Wenn Deinen Augen geschlossen waren, öffne sie langsam. Spüre nach, wie es Dir jetzt geht. Nimmst Du noch den Geschmack wahr? Warst Du voll und ganz bei Deinem Espresso oder waren da auch andere Gedanken in Deinem Kopf?

Noch mehr Alltagsmeditationen

  • Du kannst Dich beim Zähneputzen ausschließlich auf Deine Zähne und den Bürstenkopf konzentrieren und genau wahrnehmen, wo die Bürste gerade ist, wie sich das anfühlt, welcher Zahn als nächstes dran ist. Auch das ist eine Achtsamkeitsmeditation und noch dazu werden Deine Zähne viel sauberer.

  • Du kannst die Zeit beim Bügeln damit verbringen, ganz bei Deiner Tätigkeit zu sein. Wahrzunehmen, wie das Bügeleisen über die Kleidung fährt und die Falten verschwinden. Darauf achten, wie unterschiedlich sich unterschiedliche Stoffe bügeln lassen.

Hast Du weitere Impulse, welche Alltagstätigkeiten sich mit einer Meditation verbinden lassen? Dann schreibe sie gerne in die Kommentare.

 

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