In der letzten Woche habe ich über Resilienz und die acht Schutzfaktoren für deine Psyche geschrieben. Resilienz ist eine psychische Widerstandskraft, z. B. ein starkes Selbstvertrauen, Optimismus oder ein funktionierendes positives Umfeld, das uns Kraft gibt. Besitzen wir eine gut ausgeprägte Resilienz, kommen wir auch mit widrigen Lebensumständen zurecht. Die gute Nachricht: Resilienz kannst Du lernen. Ich habe hierfür sieben Übungen für dich.
Suche Dir pro Woche 1 bis 2 Übungen aus, die Du wiederholst durchführst, so dass Du mit ihnen vertraut wirst. So erhalten sie ganz entspannt Einzug in Dein tägliches Tun und Du merkst schneller, wann Dich etwas stresst und was Du konkret tun kannst.
1. Werde Dir Deiner Krisenkompetenz bewusst
Kraft entsteht durch die Bewältigung von Krisen. Nimm Dir ein Blatt Papier und einen Stift und gehe Dein Leben durch. Notiere Dir alle kleinen und großen Krisen. Situationen, die Dich traurig und Dir Angst gemacht haben (Scheidung Deiner Eltern, neue Schule, Krankheit, Arbeitslosigkeit, Verlust einer geliebten Person, Liebeskummer etc.). Analysiere rückblickend, welche Faktoren dazu beigetragen haben, dass diese Situationen Krisen wurden. Welche Gedanken oder Überzeugungen hattest Du? Notiere, was Dir damals Kraft gegeben hat, durch die Krise zu kommen. War es Dein Wissen, Dein Charakter, Deine Überzeugungen oder vielleicht hattest Du jemanden an Deiner Seite, der Dir Vorbild war. Oder hast Du Dir Informationen besorgt? Und dann sieh Dir an, auf welche Art Dich das Ereignis stärker gemacht hat, sieh Dir das bei allen notierten Situationen an. Kannst Du vielleicht ein Muster erkennen? Wenn ja, notiere es Dir und mache es Dir bewusst, denn das ist Deine Krisenkompetenz!!
2. Triff Entscheidungen und zwar schnell und klar.
Je länger Du eine Entscheidung herauszögerst, desto mehr Stress verursacht sie. Du grübelst, hast Angst, eine falsche Entscheidung zu treffen und verschwendest Deine kostbare Energie. Eine gute Übung hierfür: Wenn Du Pizza essen gehst, und Dir sticht die Pizza 4-Jahreszeiten ins Auge und Du sagst „Ah ja, das klingt gut.“ … dann entscheide Dich, sie zu nehmen, ohne Dir noch alle anderen anzusehen … denn dann kommst Du ins Zweifeln und Grübeln. Vertraue Deiner Intuition! Durch schnelle, klare Entscheidungen lösen sich viele Probleme, bevor sie zu richtigen Problemen werden können.
3. Lächle – das Lächeln entspannt Deinen Körper
... und versetzt Dich unweigerlich in eine gute Stimmung, ob Du es gerade warst oder nicht. Probier es aus, wenn Du es nicht glaubst 🤗 - wenn Du in einer optimistischen, guten Stimmung bist, fällt es Dir leicht, in Chancen und Lösungen zu denken, und du kannst Probleme schneller lösen. Lächle, wenn Du morgens auswachst, wenn Du Dich im Spiegel siehst, wenn Du zur Arbeit fährst, wenn Du Menschen begegnest, wenn Du Kaffee verschüttet hast, wenn Du Deinen Partner und Deine Kinder siehst, wenn Du Netflix schaust und wenn Du einschläft. Ja, es macht wirklich was mit Dir 😊
4. Umgib Dich mit lieben Menschen.
Energien von Menschen berühren uns, also stelle sicher, dass Du freundliche, nette und unterstützende Menschen um Dich hast. Und ja, das kann auch dazu führen, dass Du Dich vielleicht von der einen oder anderen Person in deinem Umfeld trennen darfst.
5. Hab ein tägliches Ziel
… keine ToDo-Liste (Hand aufs Herz … in den meisten Fällen sind sie nicht zu schaffen, weil wir uns zu viel drauf schreiben und dann doch noch das Leben dazwischen kommt. Überlege Dir am Abend vorher, welches eine Ziel Du aktiv verfolgen willst und komme dann ins Handeln. Am Ende des Tages siehst Du Dir an, was aus Deinem Ziel geworden ist. Habe ich es verfolgt oder habe ich es vernachlässigt? Und wenn Du es vernachlässigt hast, dann frage Dich warum und was Du morgen tun kannst, um es besser zu machen. Und sieh Dir auch an, was Du sonst noch alles erreicht hast.
6. Mache regelmäßig Pausen.
Pausen und Erholung sind so wichtig, und dennoch vernachlässigen wir sie oft. Daher versuche, Dir Pausenrituale in Deinen Alltag einzubauen, so dass sie ganz selbstverständlich werden, dazugehören wie das tägliche Zähneputzen. Es kann eine kleine Atemübung nach dem Mittagessen sein, 10 Minuten um den Block gehen am Nachmittag vor dem Kaffee, eine kurze Meditation, der Besuch des Fitnessstudios auf dem Heimweg. Was kann das bei Dir heute sein?
7. Der Zaubersatz: „Will ich das?“
Stell dir diese Frage in Situationen, in denen Du Druck und Stress verspürst. Und frage Dich je einmal mit wechselnder Betonung: a) Will ich DAS? b) Will ICH das? c) WILL ich das? Du wirst sehr viel über Dich und die Situation erfahren.
Meine Lieblingsübung ist übrigens Nummer 7. Und Deine? Hast Du noch andere gute Übungen, die Du mit uns teilen willst? Kommentiere gerne oder schreib mir.
Licht und Liebe ☀💛
Deine Iv
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