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„Ey, ich mach Dich fertig!“ - Gewaltfreie Kommunikation mit mir selbst

„Ah, klar, logisch! Ich bin echt zu blöd!!!“ Das war lange ein ganz normaler Satz, den ich mehrmals täglich zu mir sagte, ohne mir etwas dabei zu denke. Warum auch? Sagt ja jeder. Ist ja auch gar nicht so gemeint. Sagt man halt, wenn etwas schief gegangen ist. No big deal. „Ich Depp!!!“ - auch so ein Ausspruch. Nicht weiter tragisch. „War ja klar, dass das mal wieder nicht geklappt hat!!“ - kennen wir auch alle. So reden wir seit Jahren mit uns selbst. Wir glauben, es sind unbedeutende Floskeln. Wir finden es lustig und denken, es hat etwas mit Selbstironie zu tun, wir sind locker… Weit gefehlt ... leider.

Unterschätze nicht die Kraft Deiner Worte

Ich bin fast 50 ... Wenn ich mal kurz hochrechne ... sagen wir, ich sage solche Dinge seit ich 14 Jahre alt bin. Und wenn ich nur jeden 2. Tag etwas in dieser Art zu mir sagen, habe ich über 6000 Mal alleine von mir selbst gehört, dass ich zu blöd für irgendetwas bin. Wie war das mit Vokabeln lernen? Man soll sie 10-12 Mal wiederholen, so dass man sie kann ... 10-12 Mal … Und wir sagen uns selbst, wir seien ein Depp 6000 Mal. Ich würde sagen, die Vokabel sitzt tief, unvergesslich in unserem Bewusstsein.

Man sagt, dass ein Jugendlicher bis er 18 Jahre als ist 180.000 Mal gehört hat, dass er etwas nicht kann. Kein Wunder, dass es uns oft mal nicht gut geht. Dass wir große Selbstzweifel haben, uns nichts zu trauen, unter unseren Möglichkeiten bleiben und gestresst und unglücklich sind.


Warum machen wir das?

Wir denken uns bei dieser Art der Kommunikation nichts. Wir nehmen sie als gegeben hin. Ist normal, macht jeder so. Wo ist das Problem? Wir sind unachtsam und unterschätzen die Kraft der Worte. Obwohl wir alle schon so oft von anderen und deren Worte „verletzt“ wurden. Darüber, dass uns tatsächlich niemand mit Worten verletzten kann, schreibe ich in einem anderen Beitrag. Wir haben kein Bewusstsein dafür, wir schätzen uns und unsere Bemühungen nicht. Wir haben kein Mitgefühl mit uns, wir gehen gnadenlos mit uns um.

So macht es die Gesellschaft. So haben wir es übernommen.

Es ist Zeit umzudenken – eine Übung für dich

Ich lade dich zu einer Übung ein: Notiere Dir in den nächsten 7 Tagen DEINE Sätze. Was sagst Du typischerweise in solchen Momenten zu Dir? Nimmt Dir dafür Zeit, schau auf Situationen zurück, in denen etwas nicht so lief, wie Du wolltest und erinnere Dich, was Du zu Dir gesagt hast.

Dann schließe die Augen und spüre in die Situation hinein.

  • Wie ging es Dir?

  • Was hast Du gefühlt?

  • Was haben die Worte mit Dir gemacht?

Und was hättest Du in dem Moment wirklich gebraucht?

  • Welche Worte hätten Dich getröstet, Dich unterstützt, Dir gut getan?

Spüren und dann aufschreiben.

Lass das Deine neuen Vokabeln werden. Formuliere und spiele mit ihnen, bis sie genau das ausdrücken, was Du brauchst. Und dann lerne sie, nutze sie ... immer und immer wieder ganz bewußt, so dass sie Dir zur Gewohnheit werden.

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