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AutorenbildIv Jaeger

Warum es gut tut, ab und zu den Kopf zu verlassen und sich mit dem Boden zu verbinden (mit Übung)

Ich rede gerne und manchmal vielleicht auch etwas viel. Mir fällt zu Vielem was ein. Ich bin leidenschaftlich, ich diskutiere gerne und intensiv. Ich setze mich für meine Überzeugungen ein und schieß‘ sicher auch mal über das Ziel hinaus. Finde ich nicht schlimm. Was manchmal anstrengend sein kann ist, dass ich dann oben im Kopf bleibe. Ich bin aufgewühlt, vielleicht hitzig. Ich diskutiere weiter, intensiver, leidenschaftlicher und merke gar nicht, dass es jetzt langsam zu viel wird.

Wie ist das bei Dir?

Ich habe bei uns im Fitness-Studio angerufen, weil ich eine Lösung brauchte. Die Dame am Telefon unterbracht mich im Satz, weil sie glaubte, zu wissen, was ich wollte und gab mir eine Antwort. Leider hatte die nichts mit meinem eigentlichen Anliegen zu tun. Ich begann also nochmal … wieder fuhr sie dazwischen und auch noch ein drittes Mal. Dann war ich echt sauer. Ich war dann fast nicht mehr in der Lage freundlich zu bleiben - was ich selbst an mir überhaupt nicht mag.

In beiden beschriebenen Situationen war mein Kopf voll und ich sehr aufgebracht, energiegeladen. Und …

Ich war im Kopf.

Mir ging es darum, zu reden, gehört zu werden, zu argumentieren ... Ich habe meinen Körper nicht gespürt. Ich war in der Luft – oben im Kopf. Und es herrschte Aufruhr. Meine Gedanken waren wild geworden. Was mir in diesen Momenten fehlte, war die Erdung.

Warum Erdung so hilfreich ist

Wir wissen, dass unsere Gedanken gerne mal die Kontrolle über uns übernehmen, ohne dass uns das immer bewusst ist. Die Gedanken gehen auch gerne mal mit uns durch. Wenn wir aus dem Kopf in den Körper gehen, hat der Kopf die Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen. Die Gedanken können sich neu sortieren. Um oftmals ist es klasse, direkt ans andere Ende des Körpers zu gehen, ganz weit weg vom Kopf.


Übung: Wie Du Dich selbst erden kannst

Stelle Dich aufrecht hin, am besten natürlich ohne Schuhe oder gar barfuß. Stelle Deine Füße mit einem kleinen Abstand parallel und kippe das Becken ganz leicht nach vorne, so dass Du nicht im Hohlkreuz stehst. Ziehe Deine Wirbelsäule gerade, so dass Du ganz aufrecht stehst. Die Arme und Hände hängen entspannt neben Deinem Körper. Atme einmal tief ein … und wieder aus. Und jetzt fühle in die Füße. Spüre Dein Gewicht gleichmäßig auf den Fußsohlen verteilt. Spüre die Verbindung Deiner Füße zum Boden. Währenddessen atmest Du ganz mühelos in den Bauch, ein und aus. Dann schickst Du Deinen Atem in die Fußsohlen und atmest durch die Fußsohlen wieder aus, ein und aus, ein und aus. Mindestens 1 Minute, gerne auch länger, nach Belieben und Notwendigkeit.

Was wird geschehen. Dadurch, dass Du Deine Aufmerksamkeit vom Kopf weg und zu den Füßen hinlenkst, ziehst Du entsprechend auch die Energie aus Deinem Kopf und er wird ruhig. Deine Gedankenkarussell hört auf, sich zu drehen und Du kannst wieder klarer denken. Gleichzeitig hast Du Dich mit Deinem Körper verbunden, die aufrechte Haltung unterstützt den Sauerstofffluss durch den Körper in alle Zellen.

Die Verbindung zur Erde ermöglicht Dir, wenn Du das willst, Dich mit der Energie der Erde, des Universums zu verbinden – wenn Dir das zu spirituell erscheint, kannst Du Dir auch einfach bewusst machen, dass Du fest verbunden mit dem Boden bist, mit beiden Beinen fest im Leben stehst.

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